Mittelfeld

→ Stellungsfeld, das von beiden Teilen der → Satzklammer bzw. des Prädikates eingeschlossen wird (z.B. Sie hat heute nicht so gut gespielt wie sonst.) Im M. finden sich → Ergänzungen oder satz- und verbbezogene → Angaben, aber keine verbalen Elemente (z.B. Gestern hat der Student beim Dozenten endlich seine Hausarbeit abgegeben). 

  • Bei Ergänzungen sind deren grammatische Merkmale, insb. Wortart und Kasus, oft der bestimmende Faktor für die Abfolge. Tendenz: Subjekt – Dativobjekt – Akkusativobjekt – übrige Ergänzungen; wobei nicht immer alle Felder besetzt sein müssen (z.B. Die Krankheit hat den Kindern die Mutter entrissen).
  • Schwach betonte Personal- und Reflexivpronomen stehen unmittelbar nach der linken Satzklammer bzw. dem finiten Verb (z.B. Morgen willsie der Chefin den Bericht übergeben). Zwischen der linken Satzklammer und dem schwach betonten Pronomen kann nur das Subjekt stehen (z.B. Morgen willAnna ihn der Chefin übergeben). Betonte Pronomen können hingegen an den gleichen Stellen stehen wie gewöhnliche Nominalphrasen.
  • Nominalphrasen, die für etwas Belebtes stehen, gehen meist anderen Nominalphrasen voran (z.B. Bekanntlich stört Katzengroßer Lärm.)
  • Definite Nominalphrasen sind gegenüber indefiniten meist nach links versetzt (z.B. Peter hat das Geld einem Freund gegeben vs. Peter hat einem Freund das Geld gegeben).
  • Die Abfolge der Satzglieder hängt von deren Informationswert und Bezugnahme auf vorherige Informationen ab (z.B. Anna hat aus Versehen das Buch im Bus verloren vs. Anna hat das Buch aus Versehen im Bus verloren).
  • Prädikative bzw. prädikative Angaben folgen in der Regel ihren Bezugsphrasen (z.B. Die Polizei hält Otto für den Hauptverdächtigenund nicht: *Die Polizei hält für den Hauptverdächtigen Otto)-
  • (Vgl. Duden. Die Grammatik 2009, 867ff.)

Lit.: Duden. Die Grammatik. 8., überarb. Aufl. 2009. Eisenberg, P., Grundriß der deutschen Grammatik. Bd. 2: Der Satz. 42013. Hentschel, E./Weydt, H., Handbuch der deutschen Grammatik. 42013. Weinrich, H., Textgrammatik der deutschen Sprache. 32005 65-70. JW

Letzte Änderung: 17.01.2024 - Ansprechpartner: Webmaster