Forschung

Professor:innen


Jun.-Prof. Dr. Karina Becker

Aktuelle Projekte

Abgeschlossene Projekte

 


 

Prof. Dr. Kersten Sven Roth

Aktuelle Projekte

Niederdeutsch in Sachsen-Anhalt (NiSA)
Laufzeit: 08.10.2020 bis 07.10.2025

Sachsen-Anhalt gehört zu den Bundesländern, in denen es Sprecher und Sprecherinnen der Regionalsprache Niederdeutsch gibt und die sich im Rahmen der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen zur Pflege und zum Schutz dieser nicht nur historisch bedeutsamen Sprache verpflichtet haben. Neben der Unterstützung von Maßnahmen der Sprachpflege, der Integration des Niederdeutschen in Schule und Unterricht (einschließlich der Entwicklung entsprechender Materialien und Lehrkonzepte) sowie der Politikberatung mit Blick auf den Regionalsprachenschutz stellt dies nicht zuletzt auch einen Forschungsauftrag dar.
Ausgehend von dem ersten umfassenden und vom Land Sachsen-Anhalt finanzierten Forschungsprojekt "Sprachsoziologische Untersuchungen zum Niederdeutschen in Sachsen-Anhalt" (1993-2000) der Arbeitsstelle Niederdeutsch wird nun im Rahmen eines weiterführenden Projektes der Fokus erneut insbesondere auf sprachpragmatische und soziokulturelle Aspekte gerichtet ohne dabei sprachstrukturelle Gegebenheiten gänzlich zu vernachlässigen.
Es handelt sich hierbei um ein Rahmenprojekt, welches eine längere Laufzeit umfasst und das sich in unterschiedliche Modulcluster strukturiert. Konkrete Teilprojekte orientieren sich an der Modulstruktur, sind aber hinsichtlich ihrer Formen, Methoden und Finanzierung variabel ("Puzzle-Prinzip"). Somit sind Teilprojekte in Form von Drittmittelprojekten (Stiftungen, DFG, Land Sachsen-Anhalt usw.), Qualifikationsarbeiten, Forschungsseminaren und Kooperationen vorgesehen. Dabei wird keine flächendeckende Erhebung von Daten angestrebt, sondern eine Hotspot-Analyse von mindestens drei Referenzorten bietet die Basis der Untersuchungen.

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Rassistische und diskriminierende Sprache. Konzeption, Durchführung und Evaluation von Workshops für Polizist*innen des Landes Sachsen-Anhalt (Kooperation mit MI und FH der Polizei Aschersleben)
Laufzeit: 01.04.2023 bis 31.03.2025

Im Projekt der Arbeitsstelle für linguistische Gesellschaftsforschung wurden zunächst Interviewdaten zu Einstellungen und Vorwissen zu rassistischer und diskriminierender Sprache in der Polizei erhoben. Darauf aufbauend wurden Workshops konzipiert, die auf linguistischer Basis und mit starkem Praxisbezug auf den Polizeidienst für das Thema sensibilisieren sollen. Die Workshops werden im Lauf des Projekts für die gesamte Landespolizei durchgeführt und systematisch evaluiert.

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Abgeschlossene Projekte

Ost-West-Konflikte. Interdisziplinäre Perspektiven auf den Diskurs über Deutschland und die Welt
Laufzeit: 21.03.2023 bis 23.03.2023

Die interdisziplinäre Tagung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg beleuchtete mit großen fachlichen und medialen Interesse die immer wieder konstatierte anhaltende Teilung von Deutschland in den Osten und den Westen im Kontext der aktuellen globalen politischen Entwicklungen (Ukraine-Krise)

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Sexismuslots*innen - Projekt zur Sexismus-Sensibilisierung
Laufzeit: 01.01.2021 bis 31.12.2022

Im offiziellen Studiengangsgespräch zum BA-Studiengang Germanistik mit interdisziplinärem Profil 2020 richtete die Fachschaft Germanistik explizit den Wunsch an die Germanistische Linguistik, stärker über sprachlichen Sexismus aufgeklärt zu werden. Angestoßen durch die Formulierung dieses Bedarfs entwickelte die Arbeitsstelle für linguistische Gesellschaftsforschung im Rahmen ihres Workshop-Programms und in Abstimmung mit der Germanistik Fachschaft ein zweistufiges Projekt zur Thematisierung von und Aufklärung über sprachliche und kommunikative genderbezogene Diskriminierung. Ziel ist es, das Sprechen über und das Ansprechen von sexistischen Erfahrungen zu erleichtern. Dafür werden Studierende als Akteure der "Sexismus-Sensibilisierung" ausgebildet und etabliert, die in den verschiedenen Fachschaften tätig sind und ihre Kommiliton*innen in Form von Workshops auf ‚Augenhöhe‘ über das Thema Sexismus aufklären. Schwerpunkt der ersten Projektphase ist die Entwicklung und Betreuung eines eigenen fundierten studentischen Workshop-Konzepts. In der zweiten Phase geht es um die Evaluierung und Beratung bei der Implementierung dieses studentischen Workshopformats, um den Bestand des Projekts "Sexismus-Sensibilisierung" auch nachhaltig über die aktuelle Fachschaftsgeneration hinaus zu sichern. Am Ende wird ein praxisorientierter Leitfaden zur Weitergabe unter den Fachschaften entwickelt worden sein, anhand dessen das Programm mit großer Selbständigkeit durch die Studierenden selbst organisiert und durchgeführt werden kann. Das Programm kann nach einem Jahr vollständig in die Hände von Studierenden übergeben werden.

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Zwischen Elfenbeinturm und rauer See - zum prekären Verhältnis zwischen Wissenschaft und Politik und seiner Mediatisierung am Beispiel der "Corona-Krise"
Laufzeit: 01.11.2020 bis 31.12.2022

Das, was seit dem März 2020 in Deutschland und Europa als "Corona-Krise" bezeichnet wird, besteht bei näherem Hinsehen aus mehreren eng miteinander verwobenen Krisen (epidemiologisch-medizinisch, sozial, politisch, wirtschaftlich). Neben all diesen problematischen Dimensionen stellt die Pandemie die Gesellschaften aber auch vor völlig neuartige kommunikative Herausforderungen: Die Akteursgruppen in Politik, (Natur-)Wissenschaft und Massenmedien sind zur Bewältigung der akuten Herausforderungen zu hochgradig kollaborativem Handeln gezwungen. Sie teilen sich die Aufgabe, trotz aller wissenschaftlicher Ungewissheiten Kernbotschaften in möglichst großer Einstimmigkeit in die demokratisch-pluralistisch verfasste Bürgerschaft zu vermitteln - und dabei womöglich ihre üblichen kommunikativen Aufgaben gegenüber der Gesellschaft zu ändern oder zu überschreiten. Dies erfordert ein Maß an Kooperation, die dem Alltag dieser Akteursgruppen bislang nicht entsprach, und auch die Bürgerschaft ist eine solche Kooperation nicht gewöhnt.
Das Ziel des Projekts ist es, vor diesem Hintergrund Vereinnahmungs-, Instrumentalisierungs- und Abgrenzungsprozesse zwischen Politik und Wissenschaft in der Corona-Krise vor dem Hintergrund ihrer Mediatisierung und im Hinblick auf ihre Folgen für die Legitimität und Glaubwürdigkeit von Wissenschaft/wissenschaftlichem Wissen und Politik/politischem Handeln zu untersuchen.
Das Projekt verspricht damit zum einen kurzfristig praktische Erkenntnisse zur aktuellen Corona-Wissenschaftskommunikation und der prekären Situation derjenigen, die den Elfenbeinturm bewusst, aber vielleicht auch zu unvorbereitet im Blick auf die raue See mit den dort möglichen politischen und medialen Instrumentalisierungen verlassen. Zum anderen bietet es langfristig relevante Ergebnisse zur Wissenschaftskommunikation im Kontext von Gesellschaftskrisen, in denen sich für alle Beteiligten besondere epistemische, legitimatorische und kommunikative Herausforderungen stellen.

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Konzeption und Durchführung von Workshops zu "Rassistischer und diskriminierender Sprache" für Polizist*innen
Laufzeit: 01.11.2021 bis 30.09.2022

Kern des Projekts ist die stufenweise Entwicklung eines praxisorientierten Workshopkonzepts zu "Rassistischer und diskriminierender Sprache" für Mitglieder der Landespolizei Sachsen-Anhalt auf der Basis einer Bedarfserhebung. In der ersten Projektphase finden qualitative Experteninterviews statt, deren Inhalte systematisiert und analysiert werden, um darauf aufbauend die für die Workshops relevanten Theorien und Methodiken an der Berufsrealität und den dort stattfindenden Kommunikationssituationen auszurichten. Ziel der Workshops ist es, bei den Teilnehmenden ein Bewußtsein für die Wirkung von Sprache zu schaffen und sie auf dieser Grundlage für gewaltvolle Nutzung von Sprache zu sensibilisieren. Dabei spielt auch die Sensibilisierung für antisemitischen Sprachgebrauch als eine besondere Spielart des rassistischen Sprechens eine zentrale Rolle.

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Pilotprojekt: Konzeption und Durchführung von Workshops zu "Rassistischer und diskriminierender Sprache" für Polizist*innen
Laufzeit: 01.11.2021 bis 01.04.2022

Kern des Projekts ist die stufenweise Entwicklung eines praxisorientierten Workshopkonzepts zu "Rassistischer und diskriminierender Sprache" für Mitglieder der Landespolizei Sachsen-Anhalt auf der Basis einer Bedarfserhebung. In der ersten Projektphase finden qualitative Experteninterviews statt, deren Inhalte systematisiert und analysiert werden, um darauf aufbauend die für die Workshops relevanten Theorien und Methodiken an der Berufsrealität und den dort stattfindenden Kommunikationssituationen auszurichten. Ziel der Workshops ist es, bei den Teilnehmenden ein Bewusstsein für die Wirkung von Sprache zu schaffen und sie auf dieser Grundlage für gewaltvolle Nutzung von Sprache zu sensibilisieren. Dabei spielt auch die Sensibilisierung für antisemitischen Sprachgebrauch als eine besondere Spielart des rassistischen Sprechens eine zentrale Rolle.

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Prof. Dr. Thorsten Unger

Aktuelle Projekte

Technisches Handeln und Verantwortung von der Zweiten industriellen Revolution bis heute
Laufzeit: 01.07.2022 bis 31.03.2025

Technisches Handeln und Verantwortung
von der Zweiten industriellen Revolution bis heute

Ringvorlesung und Publikation eines Sammelbandes

Technische Bauten, Apparate und Anlagen sollen funktionieren. Erst wenn sie nicht wie gewünscht funktionieren, erfahren sie gewöhnlich Aufmerksamkeit - und erst dann wird die Frage nach der Verantwortung an die beteiligten Ingenieure gestellt. Besonders intensiv wird diese Frage bei heiklen Hochtechnologien wie Atom- und Gentechnik, sensiblen Infrastrukturen wie Brücken-, Kanal- und Tunnelbau sowie komplexen Mobilitätstechniken wie aktuell rund um das Thema Autonomes Fahren diskutiert. Im Katastrophenfall vermischen sich dann häufig juristische, sozio- und psychologische, wirtschaftliche, ethische, religiöse und ingenieurswissenschaftliche Aspekte, was sich auch für die Darstellung dieser Problematik in der Kultur - Literatur, Film, Serie, Theater usw. - seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts beobachten lässt.
Zudem gibt es den einen Verantwortlichen oft nicht (mehr). Werden Ingenieure in der Zeit des Technikoptimismus um 1900 noch als Helden, als ‚Tatmenschen‘ oder ganz allgemein als Symbolfiguren für das technische Zeitalter beschworen, so stellt sich ihre Arbeitsrealität heute vor allem als Teamarbeit dar, in der jeder Einzelne einen Beitrag zu einem komplexen Ganzen beisteuert (kollektive Verantwortung).
Die als Ringvorlesung für Studierende aller Fakultäten im Sommersemester 2023 an der Universität Magdeburg stattfindende Vorlesungsreihe bringt Expertinnen und Experten aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Bildungswissenschaften, den Ingenieurwissenschaften sowie der Theologie und der Rechtswissenschaft zusammen. Sie stellen theoretische wie praktische Aspekte von Verantwortung in der Ingenieurstätigkeit vor. Im Anschluss ist die Publikation der Beiträge in einem Sammelband geplant.
Die Ringvorlesung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit der Martin-Luther-Universität Halle und wird großzügig bezuschusst von der Fakultät für Humanwissenschaften der OVGU sowie von der Fritz-Thyssen-Stiftung, wofür die Organisatoren herzlich danken.

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Katastrophenliteratur im Anthropozän
Laufzeit: 01.04.2017 bis 31.12.2024

Das Projekt fragt nach Beiträgen zum Diskurs über Technikkatastrophen aus dem Feld der Literatur und schließt damit an Forschungen des Lehrstuhls zum Diskurs über Naturkatastrophen (Erdbeben von Lissabon) und politisch soziale Katastrophen (Erster Weltkrieg als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts) an. Als Interpretament wird der weit über die Geologie hinaus diskutierte Vorschlag Paul J. Crutzens aufgegriffen, das gegenwärtige Erdzeitalter "Anthropozän" zu nennen, um zu signalisieren, dass die durch den Menschen verursachten Umwelteinflüsse seit etwa 1800 für das Ökosystem des Planeten und gewissermaßen erdgeschichtlich relevant geworden sind. Am Magdeburger Lehrstuhl für Germanistische Kulturwissenschaft wird dies am Fallbeispiel der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und ihrer Behandlung in der Literatur von Christa Wolf und Gudrun Pausewang bis Hans Platzgumer und Alina Bronsky erforscht. Vorgesehen sind Aufsatzpublikationen und perspektivisch eine Monographie.
Das Projekt steht in Verbindung mit einer Sektion zum Thema "Katastrophenliteratur" die gemeinsam mit Prof. Elena Agazzi, Bergamo, und Prof. Gaby Pailer, Vancouver, auf dem IVG-Kongress in Palermo 2021 durchgeführt wurde.

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Literarische Buchreihen der Weimarer Republik
Laufzeit: 01.03.2020 bis 31.12.2024

Vorgesehen sind die Durchführung einer Ausstellung zum Rahmenthema "Belletristische Buchreihen der Weimarer Republik", die Publikation eines Ausstellungskatalogs sowie die Angliederung eines Dissertationsprojekts. Entsprechende Projektvorbereitungen laufen; nähere Angaben folgen zu gegebener Zeit.

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Abgeschlossene Projekte

Bertolt Brecht und Ernst Toller - Internationale wissenschaftliche Konferenz (20.-22. Juli 2022, Magdeburg) und wiss. Sammelband
Laufzeit: 01.02.2021 bis 31.08.2024

Die internationale, von der DFG geförderte Konferenz "Bertolt Brecht und Ernst Toller" (zunächst für März 2022 geplant, wegen Covid-19 auf Juli 2022 verschoben) widmete sich vergleichend unter diversen ästhetischen, (kultur-)politischen und zum Teil auch biographischen Aspekten den beiden wichtigsten Dramenautoren der Weimarer Republik. Sowohl politisch gab es zu Lebzeiten zahlreiche Berührungspunkte zwischen beiden als auch hinsichtlich ihres ästhetisch avancierten Anspruchs mit experimentellen Impulsen keineswegs nur im Feld von Theater und Drama; dennoch lassen sich kaum Belege eines intensiveren Austauschs der Autoren finden. Auch haben sich nur in sehr geringem Umfang schriftliche Äußerungen über den jeweils anderen erhalten, obwohl beide mit ähnlichen Themen aktiv waren und es auch Überschneidungen bei weiteren Kontaktpersonen gibt; zum Beispiel arbeiteten beide phasenweise eng mit Erwin Piscator zusammen, einem der wichtigsten Theaterregisseure der Weimarer Republik.
Ein Blick in die Forschung erweckt den Eindruck, hier setze sich dieses Schweigen fort: Nur sehr wenige Untersuchungen nehmen Bertolt Brecht und Ernst Toller unter Spezialfragestellungen vergleichend in den Blick, und dann in der Regel als zwei Protagonisten in einer Reihe von mehreren Autoren. Eine Monographie oder eine Aufsatzsammlung, die sich dezidiert Brecht und Toller vergleichend widmen würde, gibt es nicht.
Es war das Ziel der internationalen Konferenz "Bertolt Brecht und Ernst Toller" (20.-22. Juli 2022 in Magdeburg), diesem Desiderat zu begegnen und in Vorträgen und in intensiven Diskussionen neue Perspektiven auf die beiden Autoren, deren Arbeitsweisen und Themen wie auch auf zeitpolitische, dramaturgische, theaterwissenschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Aspekte der Weimarer Republik und der Exilzeit zu eröffnen. Die Vorträge entwickelten neue Erkenntnisse zum unterschiedlichen Kanonisierungsstatus Brechts und Tollers, zur Medialität ihrer Theaterkonzepte und ihrem auf unterschiedliche Weise kritisch-ambivalenten Verhältnis zu audiovisuellen Medien, zum Vergleich ästhetischer und dramaturgischer Arbeits- und Verfahrensweisen, zur kulturpolitischen Arbeit und Theaterarbeit der beiden Autoren, zu wichtigen politischen, historischen und kulturellen Themen der Weimarer Republik wie Masse, Weltkrieg und Revolution, Judentum und Antisemitismus, Genderfragen sowie Körperlichkeit und Sport; im Blick auf das Spektrum literarischer Gattungen standen Drama und Theater im Vordergrund, aber auch bedeutende Gedichtsammlungen Brechts und Tollers wurden berücksichtigt.
Die Konferenzbeiträge wurden in überarbeiteter Form und ergänzt durch einige weitere Beiträge in einem Sammelband veröffentlicht, der von den Tagungsorganisatorinnen und -organisatoren herausgeben wurde und im August 2024 erschienen ist.

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"Katastrophenliteratur" (Kongresssektion und Ergebnisband)
Laufzeit: 01.05.2019 bis 31.12.2022

Gibt es eigentlich reine Naturkatastrophen? Oder sind alle desaströsen Ereignisse, wenn sie die Menschheit betreffen, bereits durch kulturelle Faktoren mit verursacht? Katastrophenliteratur seit der Antike legt diese Vermutung nahe.
Diese Sektion auf dem IVG-Kongress in Palermo (ursprünglich geplant für den 26.07. bis 02.08.2020, wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr aufgeschoben auf den 25.07. bis 01.08.2021) widmet sich der literarischen Gestaltung und Reflexion zum Beispiel von Sturmfluten, Erderschütterungen, Feuersbrünsten, Verschüttungen, Zugunglücken, Schiffshavarien und Technikversagen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. In Humanismus und Barock begegnen katastrophische Elemente bis hin zu szenischen Ausgestaltungen der Sintflut sogar in Drama und Theater. Für die Aufklärungsperiode bilden Erdbeben das Paradigma, das in allen verfügbaren zeitgenössischen Medien (einschließlich der Musik und der bildenden Kunst) in vielfältiger Weise reflektiert wird. Im 19. Jahrhundert und in der Folge der Industrialisierung verschiebt sich der Fokus auf Katastrophen, die die Frage der Beherrschbarkeit neuer Technologien behandeln. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bis zur Gegenwart spitzt sich diese Frage durch die militärische und zivile Nutzung von Kernspaltung und durch die zeitlich und räumlich kaum begrenzbare Auswirkung entsprechender katastrophischer Ereignisse zu. Klimawandel, Erderwärmung und Treibhauseffekt werden inzwischen als weltpolitische Aufgabe behandelt, was einmal mehr die globale Dimension des Katastrophischen unterstreicht. Uns interessieren der historische Wandel sowie ggf. überhistorische Konstanten des Diskurses über Katastrophentypen und deren Bewältigung im Hinblick auf das darin entfaltete Kräftespiel von Natur und Kultur. Welche Narrative lassen sich anhand von literarischen und filmischen Fallbeispielen ermitteln? Wie werden faktuale und fiktive Handlungselemente miteinander verbunden? Ziel ist es, Bausteine einer Geschichte der Katastrophenliteratur zusammenzutragen.

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Arbeit - Job - Beruf in Geschichte, Gegenwart und Zukunft (Ringvorlesung und Publikation eines Sammelbandes)
Laufzeit: 01.01.2019 bis 28.02.2022

Im Zeichen von Digitalisierung und Globalisierung scheint die Arbeitswelt gegenwärtig in einem tiefgreifenden Wandel begriffen, von einer ‚vierten industriellen Revolution‘ ist die Rede. Die Änderungen betreffen alle Sektoren: Produktion, Handel, Dienstleistungen, auch die Kulturwirtschaft. Nicht nur Art, Struktur und Organisation der Arbeit selbst ändern sich, sondern auch Lebensweisen, das Verhältnis von Arbeits- und Privatleben, räumliche und zeitliche Arrangements des tätigen Lebens, Kommunikationsgepflogenheiten, Sozialstrukturen, gesundheitliche Belastungen durch Arbeit, Werthaltungen zu Erwerbsarbeit und Nicht-Arbeit und deren kulturelle Reflexion. Aber ist dies prinzipiell neu? Oder war es in den drei vorangegangenen ‚industriellen Revolutionen‘ im Grunde auch schon so? Beim homo laborans muss es nicht überraschen, wenn Veränderungen im Feld der Arbeit mit Veränderungen auch in anderen Bereichen des Lebens einhergehen. Können wir uns durch Bildung auf derartige Prozesse vorbereiten? Oder können wir sie allenfalls begleitend reflektieren und zu verstehen versuchen?
Die interdisziplinäre Ringvorlesung der Fakultät für Humanwissenschaften brachte im Sommersemester 2019 sozialwissenschaftliche, bildungswissenschaftliche, geschichtswissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Perspektiven zusammen und ergänzte sie um Expertisen aus der Wirtschaftswissenschaft, der Rechtswissenschaft und den Ingenieurwissenschaften. Eine Auswahl der Beiträge ist in entsprechend überarbeiteter Form zur Publikation in einem Sammelband vorgesehen.

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Oskar Schönberg: Das unsterbliche Luderleben (Editionsprojekt)
Laufzeit: 01.08.2017 bis 30.11.2020

Der Magdeburger Schriftsteller Oskar Schönberg (1892-1971) hat in der Weimarer Republik und in der DDR zahlreiche Gedichte und kleine Erzählungen (auch für Kinder) in regionalen Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Unveröffentlicht blieben dagegen mehrere Romane, die sich in seinem Nachlass im Archiv des Literaturhauses Magdeburg finden. Für ein breites Publikum lesenswert ist davon der Roman "Das unsterbliche Luderleben", den Schönberg wohl schon in den frühen dreißiger Jahren begonnen und in einer ersten Fassung abgeschlossen hatte, ihn in der NS-Zeit aber nicht mehr veröffentlichen konnte. Nach dem Krieg als Verfolgter des Nazi-Regimes rehabilitiert und Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, überarbeitete und erweiterte Schönberg den Roman im sozialistischen Sinne unter dem Titel "Ich bin einer von Vielen" und veranstaltete in Magdeburg öffentliche Lesungen daraus; eine Publikation, um die er sich in den fünfziger Jahren beim Verlag Volk und Welt bemühte, ließ sich gleichwohl nicht realisieren.
In den wenigen Veröffentlichungen über Schönberg wird "Das unsterbliche Luderleben" zuweilen als "Arbeitslosenroman" bezeichnet; bemerkenswert sind an dem Text aber gerade deutliche Unterschiede zu den vielen Arbeitslosenerzählungen der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre (z. B. zu Leonhard Franks "Von drei Millionen drei"). Der wichtigste Unterschied ist, dass Schönbergs Protagonist die meiste Zeit nicht deshalb arbeitslos ist, weil er keine Arbeit findet, sondern weil er einem Leben als Tippelbruder auf der Landstraße mehr abgewinnen kann als einer geregelten Erwerbstätigkeit in einem Betrieb. Darin berührt sich Schönbergs Roman mit der Vagabundenliteratur des frühen 20. Jahrhunderts und wird mit dem Thema der Arbeitsverweigerung zugleich für die Gegenwart des 21. Jahrhunderts anschlussfähig.
Projektiert wird eine Leseausgabe der frühen Fassung mit dem Titel "Das unsterbliche Luderleben". Dazu ist ein Nachwort vorgesehen, in dem der Roman literarhistorisch genauer kontextualisiert wird und auf der Basis einschlägigen Archivmaterials auch einige noch unbekannte biographische Informationen zu Oskar Schönberg und seinen schriftstellerischen Ambitionen unter den wechselnden politischen Rahmenbedingungen der deutschen Geschichte zusammengestellt werden, die in mancher Hinsicht symptomatisch sein mögen.
Diese projektierte Leseausgabe ist im November 2020 (schon mit dem eingedruckten Erscheinungsjahr 2021) im Mitteldeutschen Verlag Halle erschienen. Genaue bibliographische Angabe: Oskar Schönberg: Das unsterbliche Luderleben. Roman. Aus dem Nachlass mit einem Nachwort hrsg. v. Thorsten Unger. Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2021.

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Buchreihen des Zweiten Weltkriegs (Ausstellung und Begleitkatalog)
Laufzeit: 01.08.2017 bis 31.12.2019

Die Universitätsbibliothek Magdeburg beherbergt inzwischen rund 1.800 verschiedene Buchreihen der Ute und Wolfram Neumann Stiftung; davon sind etwa 300 Reihen in der Nazizeit und speziell in den Jahren des Zweiten Weltkriegs erschienen. Eine Auswahl von etwa 40 dieser Reihen wurde genauer untersucht und vom 16. September bis zum 15. November 2019 in einer Ausstellung in der Universitätsbibliothek Magdeburg gezeigt. Dazu erschien ein Begleitkatalog. Katalog und Ausstellung wurden zusammen mit einer studentischen Projektgruppe der Germanistikstudiengänge der Universität Magdeburg erarbeitet.
Ein großer Teil der berücksichtigten Reihen sind sogenannte "Feldpostreihen", ein besonderer Reihentyp, der vereinzelt schon im Ersten Weltkrieg begegnet, im Zweiten Weltkrieg aber politisch gefördert und von sehr vielen Verlagen herausgegeben wurde. Viele solcher Reihen waren bislang noch nicht im Blick der Forschung. In Katalog und Ausstellung werden die Profile der Reihen beschrieben. Dabei wird untersucht, welche belletristischen Zusammenstellungen unter den ideologischen Bedingungen der Nazi-Diktatur sich in den Reihen finden. Was wurde neben der erwartbaren Blut-und-Boden-Literatur an die Fronten geschickt? Finden sich noch Übersetzungen von Literatur aus den "Feindländern" Sind jüdische Autorinnen und Autoren vertreten? Gibt es Reihen, die sich als "gemäßigt" kennzeichnen lassen oder sogar in einem Spannungsverhältnis zur faschistischen Ideologie stehen?

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Der Erste Weltkrieg - The Great War (Ringvorlesung und Buchpublikation)
Laufzeit: 01.03.2014 bis 31.12.2017

Die Ringvorlesung im Sommersemester 2014 bringt den Ersten Weltkrieg in dreizehn Vorträgen multiperspektivisch interdisziplinär in den Blick. Vorgestellt werden relevante Aspekte der Militärgeschichte, der Medizingeschichte, der Rechtsgeschichte, der Philosophiegeschichte, der Politikwissenschaft, der Medienbildung, der Slavistik, der Amerikanistik, der Anglistik und der germanistischen Linguistik und Literaturwissenschaft. Einige Beiträge werden anschließend in einem Sammelband veröffentlicht, der im Laufe des Jahres 2016 erscheinen wird.

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Der Erste Weltkrieg im kulturellen Gedächtnis Europas. Regionale und globale Dimensionen (Internat. Tagung und Buchpublikation)
Laufzeit: 01.01.2014 bis 07.06.2017

Internationale Tagung an der Universität Torun, Polen, vom 1.-5.10.2014, konzipiert und organisiert in Kooperation mit Dr. habil. Malgorzata Klentak-Zablocka (Torun) und Dr. habil. Maria Gierlak (Torun).
2016 erscheint ein Tagungsband, hrsg. v. Maria Gierlak, Malgorzata Klentak-Zablocka und Thorsten Unger.

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges Anfang August 1914 gilt in der Geschichtsschreibung als das Ende des sogenannten langen 19. Jahrhunderts und als der Beginn einer neuen Ära der Ära von global ausgetragenen Waffenkonflikten und Totalitarismen, aber paradoxerweise auch einer Blütezeit der demokratischen Entwicklung im Westen. Überschattet von den Greueln, deren Schauplatz Europa in den Jahren 1939-1945 wurde, trat die Erfahrung des Ersten Weltkrieges im öffentlichen Gedächtnis in Polen und Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Hintergrund - für die Zeitgenossen stellte sie indes ein Schockerlebnis dar.
Nicht zu vergessen ist, dass es gerade Mittel- und Osteuropa war, wo der Krieg eine Umwälzung größten Ausmaßes bewirkte. Der Zerfall der Österreich-Ungarischen Monarchie, des Deutschen Reiches, des Zarenreiches und des Osmanischen Imperiums führte hier zu einer völligen Veränderung der politischen Landkarte. Neben dem Positionskrieg im Westen spielte sich ein großer Teil der militärischen Operationen auf den Gebieten der einstigen polnisch-litauischen Ersten Republik ab. Zu der spezifischen lokalen Erfahrung der hier lebenden Nationen gehörte, dass sie oft zwischen den Fronten standen oder zu lavieren gezwungen waren und nicht zuletzt als Soldaten bei den verfeindeten Truppen eingezogen wurden.

Die Tagung richtet besondere Aufmerksamkeit auf die regionalen Aspekte in der Betrachtung des Ersten Weltkrieges sowie der Auseinandersetzung mit ihm. Sie bringt sowohl die Rolle unterschiedlicher Regionen Europas als Schauplätze des Krieges wie auch das Regionalspezifische im öffentlichen und privaten Gedächtnis in den Blick. Inwiefern gehört der Erste Weltkrieg zu der Geschichte und der Gedächtniskultur von Torun/Thorn, Ostpreußen, Pomerellen, Galizien, Litauen, Großpolen, aber auch bestimmter Regionen Frankreichs (Elsass, Lothringen), des Balkans, Russlands oder anderer Länder? Welche Vertextualisierungen und Medialisierungen des Krieges stehen zur Verfügung (Dokumente, Erinnerungen, Belletristik, Dichtung, Fotografien (z.B. Feldpostkarten), Historiographie) und inwiefern kommt in ihnen der regionale Blickwinkel zum Ausdruck? Was war/ist für eine bestimmte Region spezifisch in der Wahrnehmung des Krieges oder als Bestandteil der Erinnerungskultur? Welche Unterschiede kommen zwischen verschiedenen Regionen oder zwischen Ost- und Westeuropa zum Ausdruck?

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Arbeit und Müßiggang in der Romantik
Laufzeit: 01.05.2012 bis 30.04.2017

Projektiert wird eine wissenschaftliche Konferenz vom 20. bis 22. Juni 2013 in Magdeburg zum Thema Arbeit und Müßiggang in der Romantik sowie die anschließende Herausgabe eines Sammelbandes zu diesem Thema.
Die Zeit von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ist für die Entwicklung des modernen Arbeitsbegriffs in Europa und Amerika von außerordentlicher Relevanz. Die Romantik erweist sich dabei als eine besonders interessante Etappe innerhalb dieser Entwicklung, insofern sie sich nicht auf die - von der Aufklärung etablierte - Gegenüberstellung von (positiv bewerteter) "Arbeit" und (negativ bewerteter) "Muße" bzw. "Müßiggang" reduzieren lässt. Vielmehr werten die Texte der Romantik die Muße und den Müßiggang einerseits auf und operieren andererseits wiederholt mit Überblendungen zwischen Arbeit und Muße.
Die internationale und interdisziplinäre Tagung Arbeit und Müßiggang in der Romantik geht den unterschiedlichen Facetten dieses Themenfeldes nach. Ziel der Tagung ist es, angeregt von neueren Ansätzen in der literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschung, die u. a. die Austauschbeziehungen zwischen Literatur und Ökonomie aufgezeigt haben (Vogl, Hörisch, New Economic Criticism), die kultur-, sozial- und ästhetikgeschichtlichen Dimensionen von Arbeit und Müßiggang in der Romantik in ihren Wechselwirkungen zwischen Literatur, bildender Kunst und zeitgenössischen philosophischen und ökonomischen Schriften genauer zu erforschen.

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Magdeburger Literaten von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart (Ringvorlesung und Buchpublikation)
Laufzeit: 01.11.2012 bis 31.12.2015

So tiefgreifend waren die Zerstörungen der Stadt Magdeburg im Dreißigjährigen Krieg, dass es so scheint, als habe sich ihre kulturelle Infrastruktur nie davon erholt. In der späteren preußischen Festung oder der Hochburg des Schwermaschinenbaus im 19. und 20. Jahrhundert scheinen Kunst und Literatur tatsächlich nicht solche Rolle gespielt zu haben wie vordem. Auf den zweiten Blick aber erweist sich zum Beispiel die Preußische Festung als guter Nährboden für kulturelles Leben, wenn etwa der preußische Hof in Kriegszeiten dort sein Quartier aufschlägt, und der Reichtum der Industriestadt beförderte nachdrücklich die Kultur- und Kunstszene. So gab es in Magdeburg nicht nur in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein vielschichtiges literarisches Leben um literarische Gesellschaften und Zeitschriften, sondern seither auch eine rege Theaterszene mit dem Höhepunkt der Deutschen Theaterausstellung 1927 in Magdeburg. Das Domizil des Forum Gestaltung in der Brandenburger Straße ist Teil der ehemaligen Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, seit Ende des 18. Jahrhunderts (und bis in die 1960er Jahre) eines der Kunst- und Künstler-Zentren der Stadt. Ein anderes war zwischen 1919 und 1923 die berühmte Vereinigung von Künstlern und Literaten Die Kugel . So zog Magdeburg immer wieder Kulturschaffende aus anderen Regionen an, wie es zugleich Geburtsstadt oder (mit seinen traditionsreichen Gymnasien) Bildungsstätte bedeutender Schriftsteller war. Aus Magdeburg kamen beispielsweise Friedrich von Koepken, Johann Heinrich Zschokke, Carl Immermann, Friedrich Spielhagen, Georg Kaiser, Erich Weinert, Robert Stemmle und Nomi Rubel, und in der Stadt wirkten Johann Samuel Patzke, Johann Gottlieb Schummel, Kurt Pinthus, Johannes Schlaf, Otto Bernhard Wendler, Heinz Kruschel, Christa Johannsen sowie Günter und Johanna Braun. Die Ringvorlesung im Sommersemester 2013 stellt eine Auswahl dieser Literaten in ihrem jeweiligen historischen Magdeburger Kontext vor und erinnert dabei auch an bedeutende literarische und kulturelle Erscheinungen und Institutionen in Stadt und Region. Die Beiträge der Ringvorlesung werden in überarbeiteter Form in einem Sammelband publiziert.

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Buchreihen des Ersten Weltkriegs (Ausstellung und Begleitkatalog)
Laufzeit: 01.08.2013 bis 28.02.2015

Aus den inzwischen 1.270 Buchreihen der Ute und Wolfram Neumann Stiftung wurden 42 Reihen ausgewählt, die ganz oder teilweise in der Zeit des Ersten Weltkriegs, also in den Jahren 1914 bis 1918 erschienen sind. Aus dem Bestand dieser Reihen wird eine Ausstellung vorbereitet, die vom 1.12.2014 bis zum 31.01.2015 in den Räumen der Universitätsbibliothek Magdeburg gezeigt werden soll. Die Ausstellung geht der Frage nach, ob und wie der Weltkrieg im Medium von Buchreihen seinen Niederschlag gefunden hat. Ändern bestehende Buchreihen erkennbar ihr Programm, um kriegsrelevante Themen unterzubringen? Gibt es Programmänderungen bei Reihen, die sich mit der Verbreitung ausländischer Literatur befassen? Sind Positionsnahmen im Spektrum zwischen kriegstreibend und pazifistisch erkennbar? Welche Literatur wird für Buchreihen ausgewählt, die speziell für den Tornister des Frontsoldaten herausgegeben werden? Dies sind einige Fragen, denen die Ausstellung nachgehen wird.
Zur Ausstellungseröffnung erscheint im Wehrhahn Verlag Hannover ein Katalog (229 S.).
Katalog und Ausstellung werden mit einer studentischen Projektgruppe des Masterstudiengangs Germanistik der Universität Magdeburg erarbeitet.

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Kritische Ausgabe der Werke Ernst Tollers
Laufzeit: 01.01.2010 bis 31.12.2014

Ernst Toller (1893-1939) gilt neben Bertolt Brecht als literarisch wie auch politisch wichtigster deutschsprachiger Dramatiker der Weimarer Republik. Nach seinem Selbstmord geriet er beim Lesepublikum in Vergessenheit, eine Entwicklung, die durch die Politik der Säuberung der Literatur durch die NS-Regierung schon lange vorher eingeleitet worden war und, aus verschiedenen Gründen, nach 1945 andauerte. Erst die in den 1970er Jahren erschienene fünfbändige Leseausgabe von Wolfgang Frühwald und John M. Spalek machte eine Vielzahl der verstreut veröffentlichten Texte wieder zugänglich. Seither sind aber weitere Fassungen und in der Ausgabe nicht berücksichtigte Texte wieder oder neu entdeckt worden. Im vorliegenden Projekt wird daher eine erweiterte und revidierte, kritische Studienausgabe vorbereitet, die erstmals alle Texte Tollers enthalten wird. In vielfacher Hinsicht wird das Gesamtbild des Autors durch die neue Ausgabe differenziert. Für Konzept und Ausführung hat sich ein internationales Herausgeberteam zusammengefunden, dem eine mit Drittmitteln des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) finanzierte Toller-Arbeitsstelle an der Universität Innsbruck zuarbeitet. Die Magdeburger Literaturwissenschaft ist gemeinsam mit Kollegen aus Frankfurt am Main und aus Halden, Norwegen, für den Band Stücke I verantwortlich.
Notiz vom 12.12.2014: Die Ausgabe ist im November 2014 im Wallstein Verlag Göttingen erschienen. Sie umfasst ca. 4.300 Seiten.

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Natur- und Kulturraum Elbe (Ringvorlesung und Buchpublikation)
Laufzeit: 01.04.2012 bis 28.02.2014

Ein Strom wie die Elbe zählt zu den landschaftlichen Gegebenheiten, mit denen sich Menschen, die in seiner Umgebung lebten, schon immer gestaltend auseinanderzusetzen hatten. Der Fluss als natürlicher Handelsweg, als Wasser- und Energielieferant sowie als Entsorgungsmöglichkeit, der Fluss als natürlicher Schutz für daran gelegene Städte, aber auch als Gefährdung durch seine Hochwasserphasen, der Fluss als natürliche Grenze wie als natürliche Verbindung von Regionen, der Fluss und seine Umgebung als Biotope, die es zu begreifen und zu schützen gilt; dies sind einige Aspekte, für die Techniken und Praktiken, aber zum Beispiel auch rechtliche Normen zu entwickeln und politische Entscheidungen zu treffen waren und sind. Zugleich griffen die Künste Flussmotive auf; in den bildenden Künsten wie in der Literatur spielt die Elbe nicht nur als je historischer landschaftlicher Bezugspunkt eine Rolle, sondern in einem stärkeren Sinne auch als Thema. Es prägen sich Ikonographien sowie poetische und kulturelle Semantisierungen des Flusses aus. Außerdem ist die Gestaltung der Flusslandschaft selbst nicht zuletzt als Erholungs- oder sogar als Kunstraum ein kulturelles Thema. Im Zuge einer neuen Aufmerksamkeit für Orte und Räume haben sich in jüngster Zeit daher auch die Kulturwissenschaften mit dem Themenkomplex ‚Fluss‘ befasst.
Die damit skizzierten Facetten des Natur- und Kulturraums Elbe lassen sich nur multiperspektivisch durch eine Zusammenarbeit verschiedener natur-, kultur- und ingenieurwissenschaftlicher Disziplinen in den Blick bringen. Dies versucht im Sommersemester 2012 eine Ringvorlesung mit 14 Vorträge von Expertinnen und Experten aus folgenden Fächern: Geologie, Archäologie, Hydrobiologie und Gewässerökologie, Naturgeschichte, Umweltgeschichte, Gartenbau, Wasserbau, Geschichte des Mittelalters, literaturwissenschaftliche Mediävistik, Sprachgeschichte, Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Maschinenbau, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft.
Die Beiträge werden für eine Publikation in einem Sammelband überarbeitet, der im Februar 2014 im Mitteldeutschen Verlag Halle erscheinen soll.

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Buchreihen des 20. Jahrhunderts Vorarbeiten zu einer Typologie
Laufzeit: 01.08.2011 bis 31.07.2013

Die in der Universitätsbibliothek Magdeburg aufgestellte Ute und Wolfram Neumann Stiftung umfasst derzeit rund 800 verschiedene Buchreihen des 20. Jahrhunderts; sie wird in den nächsten Jahren noch um weitere 500 Reihen ergänzt werden. Damit beherbergt die Bibliothek eine einzigartige Sammlung von Buchreihen, wie sie in dieser Vollständigkeit in keiner anderen Bibliothek vorhanden sind. Die Einzelbände der Reihen sind bibliothekarisch erschlossen und im OPAC ermittelbar. Um aber nicht nur einzelne Bände oder einzelne Highlights unter den Reihen herauszugreifen, sondern die Sammlung als Materialbasis einer Buchreihen-Forschung insgesamt einsetzen zu können, sind weitergehende Erschließungsarbeiten erforderlich, die neben den Katalogmerkmalen zusätzliche Aspekte berücksichtigen. Im Sinne von Vorarbeiten zu einer Typologie von Buchreihen des 20. Jahrhunderts werden im vorliegenden Projekt beispielsweise Informationen zum Konzept solcher Reihen, zu ihrer inhaltlichen Eingrenzung, zu ihrer Zielgruppe, zur ästhetischen Gestaltung und Ausstattung der Bände sowie zu den Reihenherausgebern und Verlegern erhoben. Perspektivisch sollen diese Vorstudien in ein längerfristiges Forschungsprojekt zu den Buchreihen münden, das Fragen der Auswahl, der Distribution und der reihenspezifischen Rezeption von Literatur in den verschiedenen historischen Kontexten des 20. Jahrhunderts nachgehen wird.

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Wissenschaftliche Mitarbeitende


Dr. Ursula Föllner

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M.A. Martina Kofer

Aktuelle Projekte

PHÜLA FD. Phasenübergreifende Lehramtsausbildung Fachdidaktik Deutsch
Laufzeit: 01.01.2020 bis 31.08.2025

"Medien im Deutschunterricht" und "Interkulturelles Lernen im Deutschunterricht" sind zwei zentrale Themen der aktuellen Deutschdidaktik, die in allen drei Phasen der Lehrkräfteausbildung in den Blick zu nehmen sind: im Lehramtsstudium, im Vorbereitungsdienst und in Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte.
Aus diesem Grund werden in gemeinsamen Workshops mit Vertreter*innen des Landesinstituts für Schulentwicklung, mit Mentor*innen und Schulleiter*innen der allgemein- und berufsbildenden Schulen Ideen und Konzepte zu diesen Themen vorgestellt und diskutiert.
Entsprechende Studienprojekte (z. B. Adaptives Lernen mit interaktiven Lernstiften in Selbstlernphasen) werden mit Studierenden an Schulen erprobt und evaluiert und so eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis gewährleistet.
Fortbildungsveranstaltungen an Universitäten unterstützen die phasenübergreifende Lehrkräfte- und Mentor*innenausbildung.
Mit dem Projekt "studis@school" können Studierende abseits der verpflichtenden Praktika Erfahrung an Schulen sammeln, durch Förderunterricht, Hausaufgabenbetreuung, AG-Betreuung, und sich darüber klar werden, ob der Beruf für sie der richtige ist. Gleichzeitig werden Schulen in Zeiten des Lehrkräftemangels durch erfahrende Studierende entlastet.
Tagungen zu übergreifenden Themen der Lehrkräfteausbildung sollen gemeinsam mit dem Zentrum für Lehrerbildung organisert werden.

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Abgeschlossene Projekte

Berufsbildender Deutschunterricht im Kontext von Migration und Einwanderung
Laufzeit: 01.08.2020 bis 31.12.2023

In den letzten Jahren hat sich der Einbezug kultureller und sprachlicher Heterogenität in der Berufsbildung insbesondere durch die berufsbezogene DaZ-Forschung und der Integrationskonzepte für geflüchtete Auszubildende deutlich erweitert. Projekte wie "Berufssprache Deutsch" (Terrasi-Haufe / Baumann 2017) und "Umbrüche gestalten" (Neumann / Bogner 2017) haben gezeigt, wie eine entsprechende Anpassung von Lehrplänen und Ausbildung gelingen kann.
Deutlich geworden ist auch, dass insbesondere die Ausbildung kommunikativer Kompetenzen eine zentrale Rolle spielen sollte (Efing 2012). Kultureller und sprachlicher Heterogenität wurde jedoch bislang in diesem Kontext zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das Forschungsprojekt will daher der Frage nachgehen, wie die Ausbildung situationsangemessener und adressatengerechter beruflicher Kommunikation sich in einer weitestgehend mehrsprachigen und kulturell hybriden Lebenswelt gestalten sollte. Denn kommunikative Fähigkeiten sind in vielen berufsspezifischen Situationen nicht zu trennen von interkulturellen und mehrsprachigen Kompetenzen. Dabei spielt nicht nur die Wirtschaftssprache Englisch eine entscheidende Rolle. Auch die Migrationssprachen stellen hier eine wertvolle und unverzichtbare Ressource dar, bleiben aber bisher in der Berufsausbildung weitestgehend unberücksichtigt.
Daneben widmet sich das Projekt der Frage, welche Rolle der Literaturunterricht im berufsschulischen Deutschunterricht zukünftig spielen sollte. Generell mangelt es dem Literaturunterricht an einem auf die berufsschulischen Besonderheiten und Bedarfe angepassten Konzept. Gerade in Bezug auf eine sprachlich und kulturell heterogene Schülerschaft wie auch Gesellschaft liegen hier bisher nur sehr vereinzelt Vorschläge für einen ‚anderen‘ Literatur- und Medienunterricht vor. Im Rahmen einer Tagung, die im November 2021 stattfindet, sollen neue Konzepte für einen interkulturellen Literaturunterricht diskutiert werden, die die besonderen Bedingungen des berufsbildenden Deutschunterrichts berücksichtigen. Da die berufsschulspezifische Deutschdidaktik immer auch den Blick auf die berufsspezifischen Didaktiken und Fächer richten muss, richten auf der Tagung auch Vertreter*innen der Erziehungs-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften den Blick auf das Thema Bildung und Migration.

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Daniel Pust

Aktuelle Projekte

Interaktive Grammatikanimationen. Konzeptualisierungen begreifbar machen
Laufzeit: 23.11.2022 bis 21.11.2025

Davon ausgehend, dass das Erlernen von Grammatik sich nicht auf das Beherrschen morpho-syntaktischer Regeln beschränkt, sondern grammatische Kompetenz auch semantische und funktionale Aspekte miteinschließt, betonen kognitionsdidaktische Unterrichtsansätze die Sichtbarmachung von Konzeptualisierungsvorgängen als Triebfeder bei der Grammatikvermittlung. Jüngste Studien konnten die Effektivität solcher Unterrichtsmethoden nachweisen, die Grammatikmetaphern in Form von Animationen einsetzen, mit der Einschränkung, dass die bloße Rezeption der Grammatikanimationen nicht hinreichend für die Integration mentaler Modelle ist. Nur eine aktive Auseinandersetzung mit den Grammatikmetaphern führt zum Lernerfolg (Bielak & Pawlak 2011; Kanaplianik 2016).

Insofern die aktive Beteiligung des Lerners einen neuralgischen Punkt für das didaktische Potenzial von Grammatikanimationen darstellt, untersucht das Forschungsprojekt, ob ein konzeptbasierter Vermittlungsansatz, der interaktive Animationen verwendet, fortgeschrittene Deutschlerner darin unterstützt, ihre grammatische Kompetenz zu entwickeln. Auf Basis der von Suñer Muñoz (2013) entwickelten Grammatikmetapher zum deutschen Passiv werden Animationen um eine Eingabeschnittstelle erweitert, die es Lernern ermöglicht, in den visualisierten Konzeptualisierungsprozess gestaltend einzugreifen, um so insbesondere semantisch-funktionale Aspekte des Passivs wie z. B. Salienz und Topikalisierung zu erfassen. Innerhalb eines quasi-experimentellen Forschungsdesigns soll einerseits die Effektivität dieses Lernmediums quantitativ getestet, andererseits die Entstehung/Veränderung mentaler Modelle mittels Retrospektion qualitativ nachvollzogen werden. Die Weiterentwicklung der Grammatikanimationen stellt einen relevanten Forschungsbeitrag dar, da deren Interaktivität ein exploratives Lernen fördert und Gelegenheit bietet, konzeptuelle Strukturen zu begreifen (Roche & Suñer 2016; Zeyer 2017).

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PHÜLA FD. Phasenübergreifende Lehramtsausbildung Fachdidaktik Deutsch
Laufzeit: 01.01.2020 bis 31.08.2025

"Medien im Deutschunterricht" und "Interkulturelles Lernen im Deutschunterricht" sind zwei zentrale Themen der aktuellen Deutschdidaktik, die in allen drei Phasen der Lehrkräfteausbildung in den Blick zu nehmen sind: im Lehramtsstudium, im Vorbereitungsdienst und in Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte.
Aus diesem Grund werden in gemeinsamen Workshops mit Vertreter*innen des Landesinstituts für Schulentwicklung, mit Mentor*innen und Schulleiter*innen der allgemein- und berufsbildenden Schulen Ideen und Konzepte zu diesen Themen vorgestellt und diskutiert.
Entsprechende Studienprojekte (z. B. Adaptives Lernen mit interaktiven Lernstiften in Selbstlernphasen) werden mit Studierenden an Schulen erprobt und evaluiert und so eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis gewährleistet.
Fortbildungsveranstaltungen an Universitäten unterstützen die phasenübergreifende Lehrkräfte- und Mentor*innenausbildung.
Mit dem Projekt "studis@school" können Studierende abseits der verpflichtenden Praktika Erfahrung an Schulen sammeln, durch Förderunterricht, Hausaufgabenbetreuung, AG-Betreuung, und sich darüber klar werden, ob der Beruf für sie der richtige ist. Gleichzeitig werden Schulen in Zeiten des Lehrkräftemangels durch erfahrende Studierende entlastet.
Tagungen zu übergreifenden Themen der Lehrkräfteausbildung sollen gemeinsam mit dem Zentrum für Lehrerbildung organisert werden.

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Letzte Änderung: 01.10.2024 - Ansprechpartner: Webmaster