Juxtaposition

Auch: Nebeneinanderstellung, Zusammenrückung. In Wortbildung, Syntax und Phraseologie werden verschiedene sprachliche Erscheinungen als J. bezeichnet:

  1. das direkte Verbinden von ursprünglich selbstständigen Simplizia (→ Simplex) zu einer größeren Einheit ohne grammatische Formveränderung (Bsp.: Langeweile, Rührmichnichtan, ein Achtelliter, Tunichtgut, Haudrauf, kurzweg) (→ Zusammenrückung);
  2. die Aneinanderreihung von Morphemen (→ Morphem) in den Wörtern agglutinierender Sprachen (→ agglutinierende Sprachen);
  3. eine nicht durch syntaktische Mittel gekennzeichnete Verbindung von Satzelementen, wie etwa in engen appositionellen (→ Apposition) Konstruktionen (Bsp.: Kaiserin Elisabeth, Herr Rippel);
  4. die Koordination mehrerer Adjektive (Bsp.: der arme, kleine, kranke Junge);
  5. die Aneinanderreihung voneinander syntaktisch unabhängiger (Teil-)Sätze, die – auf der gleichen syntaktischen Ebene – nur durch ein Satzzeichen (Komma, Semikolon, Doppelpunkt) verbunden sind: Ich kann nicht mitkommen, es tut mir leid. 
  6. die bloße Nebeneinanderstellung von Lexemen im Unterschied zur → Komposition (vgl. engl. football game vs. dt. Fußballspiel);

Lit.: Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. 82009, 997. Kunzmann-Müller, B., Juxtaposition. In: Kempgen, S./Kosta, P./Berger, T./Gutschmidt, K. (Hrsg.), Die Slavischen Sprachen. Ein internationales Handbuch zeitgenössischer Forschung. Bd. 1. 2009, 619-627. Santillán, E., Spanische Morphosyntax. Ein Studienbuch zum Lehren, Lernen und Üben. 2015, 86-89. Zifonun, G./Hoffmann, L./Strecker, B./Ballweg, J./Brauße, U./Breindl, E./Engel, U./Frosch, H./Hoberg, U./Vorderwülbecke, K., Grammatik der deutschen Sprache. 1997, 2362. VA

Letzte Änderung: 17.01.2024 - Ansprechpartner: Webmaster