Wie gelingt uns ein rassismussensibler und –kritischer Deutschunterricht?

11.06.2021 -  

Racial Profiling, rassistisch motivierte Taten, Migration und Einwanderung gehören zu den Stichworten, die die Diskussion in der Gesellschaft in den letzten Wochen, Monaten und Jahren prägen. Da Rassismus als Ideologie auch auf formeller Ebene, beispielswiese im Bildungssektor, wissentlich oder unwissentlich mitgeteilt und weitergeleitet wird, gilt es an Schulen und Universitäten für Diversität zu sensibilisieren, Rassismen und Stereotype in Köpfen offenzulegen und zu hinterfragen und die zukünftigen Lehrkräfte sowie Heranwachsenden für eine intersektionale Bildung vorzubereiten. In den fachdidaktischen Diskursen an den Universitäten sowie in den Unterrichtsempfehlungen und –materialien fristen diese Themen jedoch oft ein Schattendasein. Die Tagung „Neue Perspektiven auf eine kultur- und humanwissenschaftlich orientierte Deutschdidaktik - Interdisziplinäre und internationale Sichtweisen auf eine rassismussensible Lehre und Ausbildung an Schulen und Universitäten“, die am 2. / 3. Juni 2021 online durchgeführt wurde, widmete sich mit internationalen und interdisziplinären Sichtweisen von etwa vierzig Vortragenden diesem Thema. Es wurden Vorschläge diskutiert, mit welcher Perspektive Texte im Schulunterricht gelesen werden können, Vorschläge für zeitgemäße Lehr-Lern-Settings in einem rassismussensiblen Unterricht gemacht, Konsequenzen aus empirisch erhobenen Einstellungen von Lehrkräften zu diesem Thema gezogen und darüber diskutiert, was es heißt, in einer postmigrantischen Gesellschaft gebildet zu sein. Eine Podiumsdiskussion zu „Diversität als Wissensperspektive für eine intersektionale Bildung“ mit Chantal-Fleur Sandjon (afrodeutsche Autorin), Josephine Apraku (Institut für diskriminierungsfreie Bildung, Berlin), Prof. Dr. Gesine Schiewer (Interkulturelle Germanistik, Universität Bayreuth), Prof. Dr. Heidi Rösch (Interkulturelle Literaturwissenschaft und –didaktik, PH Karlsruhe) sowie eine Lesung der Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo zu ihrem ersten Roman „Adas Raum“ (2021) boten Möglichkeiten, die Diskussion der Tagungsteilnehmer*innen zu vertiefen und weiterzuführen. Die große Resonanz von rund 250 weiteren interessierten Teilnehmer*innen zeigte die Wichtigkeit und Aktualität des Tagungsthemas. Einen Radiobeitrag zur Tagung sendete der Deutschlandfunk am 3.6.2021: https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2021/06/03/rassismussensible_sprache_in_ausbildung_und_lehre_dlf_20210603_1436_d721f18e.mp3

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