Kopula

20.03.2018 -  

[engl. copula, frz. copule, russ. связка, копула] (lat. copula ‘Band’)

Auch: Bindeverb, → Kopulaverb, Verknüpfungswort. Begriff der → Logik und der → Grammatik. Die K. ist ein Element des Urteils bzw. der Aussage, die ein → Subjekt und ein → Prädikat (Nomen im Nominativ oder (im Dt.) unflektiertes Adjektiv) in einem Satz verbindet und ihr Verhältnis zueinander angibt. (z.B. sein, werden, bleiben, erscheinen). Sie erfüllt unterschiedliche Funktionen, etwa die Identifizierung (Goethe ist der Dichter des „Faust“), Klassenzugehörigkeit (Claudia ist Schülerin), Klasseninklusion (Studenten sind Bürger) oder Zuordnung von Eigenschaften (Claudia ist klug). Damit bilden Kopulae Elementarsätze, also die kleinsten sprachlichen Einheiten, die einen → Wahrheitswert aufweisen. Bezüglich der semantischen Bestimmung bzw. Zuordnung von Kopulae existieren zwei wissenschaftliche Ansätze: Traditionell wird ihnen im Ggs. zu Vollverben nur eine geringe bzw. eingeschränkte Eigenbedeutung zugeschrieben (→ Hilfsverb), eine neuere Position hingegen legt nahe, dass z.B. das Kopulaverb sein als → Vollverb zu betrachten sei; somit käme Kopulae auch der Status eines eigenständigen Prädikats zu.

Lit.: Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. 82009. Kondakov, N.I., Wörterbuch der Logik. Deutsche Ausgabe hrsg. von E. Albrecht. 21983. Lorenzen, P., Lehrbuch der konstruktiven Wissenschaftstheorie. 2000. Paul, H., Prinzipien der Sprachgeschichte. 1975. Weinrich, H., Textgrammatik der deutschen Sprache. 32005. FH

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