Dichotomie

Gliederung eines Erfahrungsbereichs in zwei komplementäre (im Sinne des starken oder exklusiven „entweder – oder“, → Kontravalenz) Kategorien: abstrakt vs. konkret, Form vs. Inhalt, Sein vs. Nichts, Synchronie vs. Diachronie (F. de Saussure). Tertium non datur. Die im Wesentlichen binär angelegte semantische Analyse der Interpretativen Semantik und der Transformationsgrammatik nach den semantischen Merkmalen (→ Sem): [+ Abstract ] vs. [- Abstract], [+ Belebt] vs. [- Belebt], [+ Menschlich] vs. [- Menschlich] usw. baut sich auf der D. zwischen dem Vorhandensein und dem Nicht-Vorhandensein der betreffenden Merkmale auf.

→ Komplementarität, → Interpretative Semantik, → Generative Semantik, → binäre Analyse

Lit.: Chomsky, N., Aspects of the Theory of Syntax. 1972. Markey, Th.L., Studies in European Linguistic Theory: The Dichotomy Concept. Weinreich, U., Explorations in Semantic Theory. In: Current Trends in Linguistics. Vol. 3. 1966, 395-477. dt. Erkundungen zur Theorie der Semantik. 1970. AB

Letzte Änderung: 17.01.2024 - Ansprechpartner: Webmaster