Forschung

Schwerpunkte

  • Mittelalterliche Auslegungsverfahren
  • Gattungspoetik und Gattungshybridität
  • Literatur des 11. und 12. Jahrhunderts
  • Herrschaftsdiskurse


Promotionsvorhaben

Auslegung erzählen. Bedeutungssuche und Sinnstiftung in Texten des 11. und 12. Jahrhunderts
Das Mittelalter hindurch beschäftigen sich Gelehrte mit der Frage nach dem tieferen Sinn, der über das literale Verständnis von Texten oder Dingen hinausgeht und göttliche Bedeutung anzeigt. Gerade in der geistlich geprägten frühmittelhochdeutschen Literatur spielt die Auslegung nicht nur eine randständige, sondern eine ganz zentrale Rolle, die immer wieder in die Texte selbst hineinverlagert wird. So verbinden sich etwa in der ‚Hochzeit‘ oder dem ‚Lob Salomons‘ erzählender und auslegender Teil in einer Art narrativen Allegorese. In diesen und anderen Fällen wird die Auslegung dem Text nicht als gesonderter, punktueller Kommentar beigefügt, sondern erfährt eine Erweiterung zum (unterschiedlich stark ausgeprägten) narrativen Prinzip. Solche Überlagerungen von exegetischen und literal-handlungsgebundenen Erzählverfahren konstituieren ein bisher kaum erfasstes poetisches Konzept, das die Auslegungspraxis als eine wichtige kulturgeschichtliche Größe spiegelt.


Letzte Änderung: 17.10.2019 - Ansprechpartner: Webmaster