Tagungsband zur internationalen Konferenz „Bertolt Brecht und Ernst Toller“
Tagungsband zur internationalen Konferenz „Bertolt Brecht und Ernst Toller“
Bertolt Brecht und Ernst Toller gehören zu den bekanntesten und profiliertesten (Dramen-)Autoren der Weimarer Republik. Zwischen ihnen gibt es zahlreiche Berührungspunkte: Beide stehen für einen ebenso experimentellen wie ästhetisch avancierten Umgang mit literarischen Ausdrucksformen, in den stets gesellschaftskritische Fragen mit einbezogen werden. Darüber hinaus gibt es Überschneidungen in der literarischen Themenwahl, der politischen Einstellung, dem beruflichen Umfeld wie auch bei den Kooperationspartnern. Zudem hatten beide sehr viele gemeinsame Bekannte und Freunde innerhalb des kulturellen Lebens der Weimarer Republik und waren über die Jahre hinweg in denselben Organisationen und Initiativen aktiv.
Dennoch gibt es nur sehr wenige Belege für einen direkten Austausch. Auch in ihren schriftlichen Äußerungen halten sich beide mit Bemerkungen zueinander und zum Werk des jeweils anderen zurück, zumindest ist nur sehr wenig überliefert.
Diese Stille setzt sich in der Forschung fort: Zwar gibt es eine breite Brecht-Forschung sowie eine nicht ganz so breite, aber doch intensive Toller-Forschung, aber unter einer spezifisch vergleichenden Perspektive werden beide Autoren nur selten betrachtet. Weit eher gibt es Untersuchungen zu Arbeiten mehrerer Autor:innen, unter denen sich dann auch Brecht und Toller befinden. Eine Monographie oder eine Aufsatzsammlung, die speziell Brecht und Toller vergleichend unter wichtigen Aspekten in den Blick nehmen würde, gab es bis vor Kurzem nicht.
Um diesem Forschungsdesiderat zu begegnen, fand vom 20. bis 22. Juli 2022 an der Universität Magdeburg die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte internationale Konferenz „Bertolt Brecht und Ernst Toller“ statt. Seit Kurzem liegt der Tagungsband vor, der die gehaltenen Vorträge sowie einige zusätzliche Beiträge versammelt (hier das Inhaltsverzeichnis als PDF).
Insgesamt zeigen Konferenz wie Tagungsband, dass sowohl die Brecht- als auch die Toller-Forschung vom komparatistischen Herangehen profitieren können: Für die Auseinandersetzung mit beiden Autoren konnten neue Fragen und Impulse aufgeworfen werden.
Kirsten Reimers, Lydia Mühlbach, Thorsten Unger (Hg.): Bertolt Brecht und Ernst Toller. Berlin 2024
Auch als eBook hier erhältlich.