Sprache(n) als Differenzkategorie in der Diversity Education reflektieren und thematisieren

diversity-5582454_1920

Arbeitstreffen der AG Diversitätsorientierter Deutschunterricht und der AG Deutsch als Zweitsprache 27./28. März 2023 an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Sprache fungiert in der Schule, wie in der Gesellschaft, als eine Differenzkategorie, mit der „in Machtverhältnissen soziale Zugehörigkeiten konstruiert, Über- und Unterordnungen geschaffen, Ein- und Ausschlüsse legitimiert werden“ (Dirim 2016: 195). Im Sinne einer Diversity Education (vgl. Prengel 2007) ist zudem zu berücksichtigen, inwieweit über Sprache weitere Differenzzuschreibungen verstärkt sind oder werden und inwieweit sie intersektional verwoben sind.

Ziel des gemeinsamen Arbeitstreffens ist der Austausch und die Diskussion über neue Ansätze und Konzepte, jüngste (empirische) Forschungsgegenstände und erste Forschungsideen, im Deutschunterricht 1) Language Awareness zu fördern, 2) dominanzkritisch Sprache zu begegnen, 3) Sprachinklusion zu realisieren, 4) Mehrsprachigkeit zu implementieren.

Die vier thematischen Panels werden jeweils durch einen Impulsvortrag eröffnet. In den sich anschließenden Worldcafés werden zuvor eingereichte Manuskripte in einem offenen Gesprächsformat diskutiert und synthetisierend weitergedacht.

Ergänzend zu den oben beschriebenen Themen findet ein Workshop zu forschungs­methodologischen Fragestellungen statt sowie ein Beratungsworkshop für Nachwuchswissenschaftler*innen.

 


 

Das Tagungsthema wird in vier inhaltlich verschieden akzentuierten Panels diskutiert, die jeweils aus einem Impulsvortrag und einem World Café bestehen.

 

Panel 1:   Language Awareness fördern

„Sprachbewusstheit“ zu erwerben, d.h. explizites Wissen über Sprache, bewusste Wahrnehmung von und Sensibilität für Sprachgebrauch (vgl. ALA), ist nicht nur Ziel beim Fremd-/Zweitsprachenlernen, sondern auch Gegenstand im Erstsprachunterricht (vgl. Kompetenzbereich „Mit Sprache umgehen; Sprachgebrauch reflektieren“). In diesem Panel sollen weniger Vorschläge für einen mehrsprachensensiblen Unterricht im Vordergrund stehen (siehe Panel 4), sondern Konzepte und Praxisbeispiele, die etwa Sprachbewusstheit und Sprachkritik am literarischen Gegenstand fördern und/oder intersektionale Perspektiven einnehmen.

Panel 2:   Dominanzkritisch Sprache begegnen

In diesem Panel soll Sprache als Differenzkategorie in Unterrichtsgegenständen machtkritisch erarbeitet, offengelegt und reflektiert werden. Hier können Unterrichtskonzepte vorgestellt werden, die Hierarchisierungen und Wertungen von Sprache vermeiden, unterlaufen und/oder diesen etwas entgegensetzen. Darüber hinaus können auch Möglichkeiten vorgestellt werden, wie ‚anders‘ mit Sprache umgegangen werden kann.

Panel 3:   Sprachinklusion realisieren

Ausgehend von einem weiten Inklusionsbegriff widmet sich dieses Panel den – auch digitalen - Möglichkeiten, wie Literatur- und Sprachunterricht für alle Kinder und Jugendliche, unabhängig von geistigen, körperlichen, sprachlichen, kulturellen oder sonstigen Voraussetzungen, gestaltet werden kann. Vorgestellt werden können hier auch Methoden zur Diagnostik und Differenzierung.

Panel 4:   Mehrsprachigkeit implementieren

Aktive Akzeptanz sprachlicher Vielfalt herzustellen, Neugierde auf und Interesse an Sprachen zu wecken, sprachliches Handeln im soziokulturellen Kontext bewusst(er) zu machen, sind Ziele im mehrsprachigen Unterricht. In diesem Panel können Konzepte und Praxisbeispiele für mehrsprachiges Lehren und Lernen präsentiert und Einstellungen zu Mehrsprachigkeit von (angehenden) Lehrkräften und Schüler*innen thematisiert werden.

 


 

Magdeburg kennenlernen

Da es aufgrund der Pandemie den Tagungsteilnehmer*innen von außerhalb nicht vergönnt ist, bei der Gelegenheit die Ottostadt Magdeburg, deren Ruf ihr bisweilen nicht gerecht wird, in Augenschein zu nehmen, vermögen folgende Videos und eine virtuelle Tour einen Eindruck von Stadt und Universität zu vermitteln.

 

Letzte Änderung: 20.10.2023 - Ansprechpartner: Webmaster