Projekte

Aktuelle Projekte

Second Language Learning at School for all Teenagers (SLS4Teens)
Laufzeit: 01.11.2023 bis 31.10.2026

Im Rahmen des Projekts SLS4Teens sollen Lehrkräfte innovative Methoden für das Lehren und Lernen von Fremd- und Zweitsprachen kennenlernen und im eigenen Unterricht erproben. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Ziel, Sprachlernende für die mündliche Konversation schneller und besser zu befähigen und zu ermutigen. Um dieses Ziel zu erreichen werden 50 aktive Sprachlehrer (30 Lehrer für Englisch als Fremdsprache und 20 Zweitsprachenlehrer für Schüler mit Migrationshintergrund) und 25 angehende Lehrer der fünf Partneruniversitäten (Angers und Nantes in Frankreich, Extremadura in Spanien, Parma in Italien, Magdeburg in Deutschland) im Rahmen eines Online-Fortbildungskurses und vor Ort-Schulungen über zwei Jahre hinweg ausgebildet. Der Effekt dieser Maßnahmen wird evaluiert, und alle Materialien stehen später Open-Access Ausbildungsstätten zur Verfügung.

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DiLiFLuG - Diverse Kinder- und Jugendliteratur in Forschung, Lehre und Gesellschaft
Laufzeit: 01.04.2023 bis 31.08.2025

Das Lehr- und Forschungsprojekt DiLiFLuG zielt darauf, geeignete aktuelle Kinder- und Jugendliteratur (KJL) für einen diversitätsorientierten Deutschunterricht zu bestimmen, zu analysieren, zu modellieren und durch Autor*innenlesungen und -begegnungen in Schule, Hochschule und Gesellschaft bekannt zu machen und dort zu diskutieren.

Das Projekt setzt sich aus sechs Bausteinen zusammen.

1. Lesungsreihe „Diverse Kinder- und Jugendliteratur. Eine Lesungsreihe von allen und für alle“
In jedem Semester wird ein spezifischer Aspekt diverser Kinder- und Jugendliteratur in den Blick genommen und werden passend dazu i.d.R. zwei Autor*innen zu je einer Lesung und einem Gespräch eingeladen. Die Lesungen finden in der Stadtbibliothek Magdeburg an ausgewählten Montagen, 17-19 Uhr, statt.
2. Lehre
In jedem Semester findet passend zur Lesungsreihe ein universitäres Seminar statt, in dem die ausgewählten Texte der KJL mit Studierenden analysiert und für den Schulunterricht modelliert werden.
3. Workshops mit Schulklassen
In Vorbereitung auf die Lesungen werden Workshops an weiterführenden Schulen angeboten, in denen die Autor*inbegegnung wissenschaftlich vorbereitet, begleitet und evaluiert wird.
4. Workshops mit Lehrkräften
In jedem Semester werden Workshops für Lehrkräfte, Referendare und Studierende angeboten,
(a) in denen Unterrichtsmaterialien zu den ausgewählten Texten entworfen und in der Praxis erprobt und überarbeitet werden,
(b) bereits existierende Unterrichtsmaterialien bei etablierten Schulbuchverlagen dominanzkritisch evaluiert werden.
5. Forschung
In einem Forschungsprojekt sollen die diversen Emotionen in der Begegnung mit den Texten und Autor*innen erforscht werden. Hierbei wird zurückgegriffen auf das von Becker (2023) entworfene „Modell für ein diversitätssensibles Konzept sprachlich-literarischen Lernens“.
6. Publikationen
Ergebnisse aller Projektbausteine werden open-access publiziert.

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PHÜLA FD. Phasenübergreifende Lehramtsausbildung Fachdidaktik Deutsch
Laufzeit: 01.01.2020 bis 31.08.2025

"Medien im Deutschunterricht" und "Interkulturelles Lernen im Deutschunterricht" sind zwei zentrale Themen der aktuellen Deutschdidaktik, die in allen drei Phasen der Lehrkräfteausbildung in den Blick zu nehmen sind: im Lehramtsstudium, im Vorbereitungsdienst und in Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte.
Aus diesem Grund werden in gemeinsamen Workshops mit Vertreter*innen des Landesinstituts für Schulentwicklung, mit Mentor*innen und Schulleiter*innen der allgemein- und berufsbildenden Schulen Ideen und Konzepte zu diesen Themen vorgestellt und diskutiert.
Entsprechende Studienprojekte (z. B. Adaptives Lernen mit interaktiven Lernstiften in Selbstlernphasen) werden mit Studierenden an Schulen erprobt und evaluiert und so eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis gewährleistet.
Fortbildungsveranstaltungen an Universitäten unterstützen die phasenübergreifende Lehrkräfte- und Mentor*innenausbildung.
Mit dem Projekt "studis@school" können Studierende abseits der verpflichtenden Praktika Erfahrung an Schulen sammeln, durch Förderunterricht, Hausaufgabenbetreuung, AG-Betreuung, und sich darüber klar werden, ob der Beruf für sie der richtige ist. Gleichzeitig werden Schulen in Zeiten des Lehrkräftemangels durch erfahrende Studierende entlastet.
Tagungen zu übergreifenden Themen der Lehrkräfteausbildung sollen gemeinsam mit dem Zentrum für Lehrerbildung organisert werden.

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Teachers' Beliefs - Einstellungen und Werthaltungen von angehenden Deutschlehrkräften
Laufzeit: 01.04.2022 bis 31.08.2025

Als wesentliche Bestandteile professioneller Handlungskompetenz von Lehrer*innen stellen Beliefs zentrale Wirkfaktoren des Umgangs mit Vielfalt in Unterrichtssituationen dar. Denn Einstellungen und Werthaltungen von Lehrkräften entscheiden darüber, welche Unterrichtsgegenstände behandelt werden, wie sie modelliert und interpretiert werden, in welchen Lern-Lern-Settings sie eingebunden werden und wie über sie gesprochen wird sowie wie generell der Umgang mit Vielfalt im Fachunterricht ausgerichtet ist. Da Deutschunterricht mit seinen Medien Sprache und Literatur die Aufgabe hat, Sprachreflexionskompetenz und Offenheit für Vielheit und Toleranz auszubilden, ist er maßgeblich für die Ausbildung im Umgang mit Vielfalt der nächsten Generationen verantwortlich.

Mithilfe einer Langzeit-Interventionsstudie soll die Diversitätsakzeptanz von Lehramtsstudierenden im Fach Deutsch untersucht werden. Das Projekt verfolgt zwei Forschungsfragen: 1) Ändern sich die Beliefs angehender Deutschlehrkräfte durch ein Interventionsseminar und in der Folge durch schulpraktische Aufenthalte? Dazu besuchen die Studierenden ein Pflichtseminar in der Fachdidaktik Deutsch, das sich in Theorie und Praxis den verschiedenen Diversitätsdimensionen widmet. Mittels Prä- und Posttest wird die Diversitätsakzeptanz gemessen. Nach ersten Unterrichtserfahrungen und dann erneut nach Absolvierung des Schulpraxissemesters werden die Tests erneut durchgeführt. 2) Im Gegensatz zu anderen Forschungsprojekten wird in diesem Projekt der Umgang mit Vielfalt dimensionenübergreifend abgefragt und nicht auf eine einzelne Diversitätsdimension, z. B. Gender oder Mehrsprachigkeit, bezogen. Untersucht werden soll folgende Forschungsfrage: Sind Beliefs zu einzelnen Diversitätsdimensionen intersektional mit anderen Faktoren (wie z. B. sozio-kulturelle Prägung) verbunden?

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Abgeschlossene Projekte

Berufsbildender Deutschunterricht im Kontext von Migration und Einwanderung
Laufzeit: 01.08.2020 bis 31.12.2023

In den letzten Jahren hat sich der Einbezug kultureller und sprachlicher Heterogenität in der Berufsbildung insbesondere durch die berufsbezogene DaZ-Forschung und der Integrationskonzepte für geflüchtete Auszubildende deutlich erweitert. Projekte wie "Berufssprache Deutsch" (Terrasi-Haufe / Baumann 2017) und "Umbrüche gestalten" (Neumann / Bogner 2017) haben gezeigt, wie eine entsprechende Anpassung von Lehrplänen und Ausbildung gelingen kann.
Deutlich geworden ist auch, dass insbesondere die Ausbildung kommunikativer Kompetenzen eine zentrale Rolle spielen sollte (Efing 2012). Kultureller und sprachlicher Heterogenität wurde jedoch bislang in diesem Kontext zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das Forschungsprojekt will daher der Frage nachgehen, wie die Ausbildung situationsangemessener und adressatengerechter beruflicher Kommunikation sich in einer weitestgehend mehrsprachigen und kulturell hybriden Lebenswelt gestalten sollte. Denn kommunikative Fähigkeiten sind in vielen berufsspezifischen Situationen nicht zu trennen von interkulturellen und mehrsprachigen Kompetenzen. Dabei spielt nicht nur die Wirtschaftssprache Englisch eine entscheidende Rolle. Auch die Migrationssprachen stellen hier eine wertvolle und unverzichtbare Ressource dar, bleiben aber bisher in der Berufsausbildung weitestgehend unberücksichtigt.
Daneben widmet sich das Projekt der Frage, welche Rolle der Literaturunterricht im berufsschulischen Deutschunterricht zukünftig spielen sollte. Generell mangelt es dem Literaturunterricht an einem auf die berufsschulischen Besonderheiten und Bedarfe angepassten Konzept. Gerade in Bezug auf eine sprachlich und kulturell heterogene Schülerschaft wie auch Gesellschaft liegen hier bisher nur sehr vereinzelt Vorschläge für einen ‚anderen‘ Literatur- und Medienunterricht vor. Im Rahmen einer Tagung, die im November 2021 stattfindet, sollen neue Konzepte für einen interkulturellen Literaturunterricht diskutiert werden, die die besonderen Bedingungen des berufsbildenden Deutschunterrichts berücksichtigen. Da die berufsschulspezifische Deutschdidaktik immer auch den Blick auf die berufsspezifischen Didaktiken und Fächer richten muss, richten auf der Tagung auch Vertreter*innen der Erziehungs-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften den Blick auf das Thema Bildung und Migration.

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Adaptives Lernen durch interaktive Lernstifte in Selbstlernphasen
Laufzeit: 01.11.2020 bis 31.08.2023

Durch den Einsatz interaktiver Lernstifte (z. B. tiptoi ©) und durch speziell dafür erstellte Unterrichtsmaterialien kann individuelle Förderung auch in Selbstlernphasen, beispielsweise im Homeschooling, für das Fach Deutsch geschehen. Die SchülerInnen können am multimodal aufbereiteten Unterrichtsgegenstand in ihrem individuellen Lerntempo und durch adaptive Lernzielbestimmungen, Zusatzinformationen und gestufte Hilfestellungen ihr Wissen erweitern und aufbauen. Darüber hinaus ermöglicht die Technik, den Wissensstand der einzelnen SchülerInnen zu diagnostizieren und weitere Lernangebote individuell anzubieten. Die SchülerInnen erwerben nachhaltige Kompetenzen für das selbstständige Lernen in der digitalen Welt.
Überprüft wird mit dem Projekt, inwieweit interaktive Lernmaterialien SchülerInnen in Selbstlernphasen individuell zu unterstützen und durch Diagnoseverfahren zu fördern vermögen, ohne dass sie auf die Hilfe von Eltern oder Lehrkräften angewiesen sind. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Konzipierung von Selbstlernphasen in allen Schulformen und für die Weiterentwicklung des nachhaltigen Lernens in der digitalen Welt. Sie dienen auch als Basis für die Konzipierung eines "Flipped Learning" im Deutschunterricht.
Programmiert werden die Lernstifte in Unterstützung durch die Informatik an der OvGU. Die empirische Begleitforschung erfolgt durch die Professur für allgemeine Didaktik

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Diversitätsorientierte Deutschdidaktik. Rassismussensible Lehre und Ausbildung an Schulen und Universitäten
Laufzeit: 01.08.2020 bis 31.08.2023

Die länderübergreifenden Leitlinien "Interkulturelle Bildung und Erziehung in der Schule" der Kultusministerkonferenz fordern von den Lehrkräften, sich gegen Diskriminierung und Rassismus in der Schule einzusetzen und sich "selbstreflexiv mit den eigenen Bildern von Anderen auseinander" (KMK 2013, 2) zu setzen. Doch eine diversitätssensible Ausbildung der Lehrkräfte findet bislang an Universitäten nur in sehr begrenztem Maße statt. "Es kristalliert sich damit eine Leerstelle zwischen der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern und der Erwartung an ihr Professionsprofil heraus." (Fereidooni / Massumi 2015, 5)
Das Forschungsprojekt geht der Frage nach, wie in der Deutschdidaktik diese Leerstelle in der Ausbildung der Lehrenden gefüllt werden und welche Aufgaben der Deutschunterricht mit Blick auf die Bildung der Lernenden übernehmen kann.

Das Projekt möchte durch eine interdisziplinäre und internationale Tagung einerseits Facetten und Bestandteile einer rassismussensiblen Ausbildung von Lehrkräften herausarbeiten und andererseits Möglichkeiten für einen rassismus- und dominanzkritischen Unterricht entwickeln, der die Heranwachsenden zur kritischen gesellschaftlichen Teilhabe befähigt. Dazu werden auch die Einstellungen von Studierenden, Lehrenden und Lernenden zum Thema Diversität und Rassismus erforscht sowie Rassismus aus dominanzkritischer Perspektive als soziales Konstrukt in Geschichte und Gegenwart begriffen und unter den Aspekten "weiße Dominanz" und "weiße Normalität" aus linguistischer, historischer, literarhistorischer sowie fachdidaktischer Sicht untersucht.
Ziel des Projektes ist es, Diversität als Wissensperspektive für eine intersektionale Bildung zu gestalten.

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Briefroman und Subjektivation. Transformationen der Gattung und des Subjekts und deren Bedeutung für einen subjektivationsorientierten Literaturunterricht
Laufzeit: 01.09.2019 bis 31.08.2021

In dem Projekt wird erstmals die Gattungsgeschichte des deutschen Briefromans von den Anfängen im 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart erforscht und als eine Geschichte der Subjektivation beschrieben: Mediale, gesellschaftspolitische und kulturelle Transformationen wirkten wie Katalysatoren auf die Form und Gestalt der Briefromane ein, was insbesondere an den E-Mail- und Facebook-Romanen im 21. Jahrhundert deutlich wird.
Briefe, E-Mails, Foreneinträge, Posts u. ä. geben zugleich als "Egodokumente" Aufschluss über die Konstitution des schreibenden Ichs, dessen Probleme, Gedanken und Gefühle. Die Äußerungen eines Ichs in einem Briefroman werden als Substrat genereller Probleme und Bedürfnisse eines Subjekts zu einer bestimmten Zeit interpretiert und die Transformationen der jeweiligen Subjektkonstruktionen untersucht. Zurückgegriffen wird dabei auf Butlers Begriff der "Subjektivation" und Reckwitz‘ "Theorie der Subjektkulturen".
Subjektivation wird in der Abhandlung darüber hinaus als Ziel im bildungsorientierten Deutschunterricht aufgefasst. Es wird ein Modell für einen subjektivationsorientierten Deutschunterricht entworfen, das Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsfindung mit dem literarischen Lernen verbindet.

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Letzte Änderung: 12.05.2023 - Ansprechpartner: Webmaster